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Ein Urgestein verabschiedet sich in den Ruhestand

Thomas Wagner an seinem Arbeitsplatz im Haus G

Thomas Wagner an seinem Arbeitsplatz im Haus G

Thomas Wagner kennt die Hochschule wie kein anderer: Seit 1979 war er, nur mit
einer kurzen Unterbrechung, an der Hochschule bzw. Ingenieurschule
Schmalkalden tätig. Zunächst als Student, später als Laborleiter und Lehrer, nach
der Wende als Leiter der Zentralwerkstatt und des Sachgebiets Technik/
Arbeitssicherheit/Hausverwaltung.

Am Donnerstag wurde er vom Kanzler Dr. Wolfgang Ramsteck offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Doch so einfach loslassen kann er noch nicht so richtig. Mit dem Kopf ist der gebürtige Meininger noch sehr bei der Arbeit. Ursprünglich wollte Thomas Wagner
eigentlich Lehrer für Mathematik und Physik werden. Doch der frühe Tod seiner Mutter war der Grund, warum er doch im Heimatort Zillbach blieb, anstatt an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt zu studieren, wo er bereits einen Studienplatz hatte. So konnte er
seinen Vater unterstützen, der noch einen Getränkehandel betrieb. 1979 entschied er sich für ein Maschinenbaustudium an der damaligen Ingenieurschule Schmalkalden.

Nach dem Studienabschluss 1982 hat er kurze Zeit als Operativtechniker im Werkzeugkombinat in Schmalkalden gearbeitet, bis die Hochschule ihn wieder zurückholte. „Ein Kollege im Labor hatte aufgehört und sie haben sich an mich erinnert. Sie sind zu mir nach Hause gekommen und haben Steinchen an das Fenster geworfen, um auf sich aufmerksam zu machen und mich zu fragen, ob ich im Bereich Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen arbeiten möchte“, sagt er. Nach Abschluss seines vierjährigen Fernstudiums der Fertigungsprozessgestaltung an der TU Dresden, wurde Thomas Wagner 1986 zum Laborleiter Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
und arbeitete bis kurz nach der Wende als Lehrer.
 

"Für diesen Job muss man ein Allrounder sein"

Das prägendste Ereignis während seiner langen Hochschullaufbahn war die Umwandlung der Ingenieurschule in eine Fachhochschule. Nun galt es, eine Zentralwerkstatt aufzubauen, die es in dieser Form bisher noch nicht gab. Thomas Wagner wurde Leiter
des heutigen Sachgebiets Zentralwerkstatt, Technik, Arbeitssicherheit und Hausverwaltung. Sein Aufgabenspektrum ist über die Jahre stetig gewachsen. Auch wuchs der Campus von ehemals vier auf zehn Bestandsgebäude, die gewartet und gepflegt werden müssen. „Für diesen Job muss man ein Allrounder sein“, sagt er schmunzelnd.

Es sind gerade die vielen wichtigen Aufgaben, die im Hintergrund eines Hochschulbetriebs laufen, für die der 64-Jährige zuständig ist: Die Elektrik, die Brand- und Einbruchsmeldeanlagen oder auch die Poststelle. Die Systeme müssen laufen, gewartet werden und vom TÜV festgestellte Mängel beseitigt werden. „Solange alles läuft, sieht man nicht, welche Arbeit dahinter steckt. Aber so langsam ist es mir über den Kopf gewachsen, und Corona hat mir dann fast den Rest gegeben, weil ich kaum jemanden mehr erreicht habe“, sagt er. In dieser Zeit hat sich Thomas Wagner dafür entschieden, im Sommer in Rente zu gehen.

Aber auch im Ruhestand wird es ihm wohl nicht langweilig werden: Er ist Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Zillbach und Vorstandsmitglied in der Antennengemeinschaft. „Außerdem habe ich mir vorgenommen, die alten VHS-Kassetten aus der Kindheit meiner Tochter zu digitalisieren, um sie der Nachwelt zu hinterlassen. Und ich habe ein großes Grundstück mit einem großen Garten. Ich werde keine Minute Langeweile haben“, sagt er.

Claudia Biallass überreicht Thomas Wagner ein Abschiedsgeschenk
Personalsratsvorsitzende Claudia Biallass überreicht Thomas Wagner ein Abschiedsgeschenk