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Erste Tandem-Professur an der Hochschule Schmalkalden

Prof. Thomas Seul, Prof. Robert Pietzsch, Steffi Ludwig, Prof. Andreas Wirtz, Dr. Florian Welzel (GFE) und Prof. Gundolf Baier (v.l.)

Prof. Thomas Seul, Prof. Robert Pietzsch, Steffi Ludwig, Prof. Andreas Wirtz, Dr. Florian Welzel (GFE) und Prof. Gundolf Baier (v.l.)

Seit August 2022 verstärkt Dr. Andreas Wirtz das Professorenteam an der Fakultät Maschinenbau. Seine Berufung erfolgt als Juniorprofessor für "Fertigungstechnik und Virtuelle Prozessgestaltung". Andreas Wirtz ist als erster Juniorprofessor im Rahmen einer Tandem-Professur berufen. Diese Form der Professur hat das Ziel Nachwuchswissenschaftler beim Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere zu unterstützen und ist Teil des bundesweiten Förderprogramms „FH-Personal“. Prof. Andreas Wirtz ist jeweils mit 50 Prozent an der Hochschule und als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e. V. (GFE) tätig.

Damit geht die Hochschule Schmalkalden neue Wege bei der Personalgewinnung. Ziel ist es, dass Andreas Wirtz an der Hochschule Aufgaben in der Wissenschaft, Forschung und Lehre wahrnimmt, sich gleichzeitig aber auch für eine Fachhochschulprofessur weiterqualifiziert. Die Tätigkeit bei der GFE dient dem Erwerb von berufspraktischen Erfahrungen außerhalb des Hochschulbereichs, die für eine Fachhochschulprofessur ebenso notwendig sind.

Genau dies hat Andreas Wirtz auch gesucht: „Als ich die Stellenausschreibung gelesen habe, war klar, dass ich mich hierauf bewerbe“, sagt der 31-jährige, der gebürtig aus dem Münsterland stammt. Dies sei genau sein Tätigkeitsfeld, so Wirtz. Sein Maschinenbaustudium absolvierte er an der Technischen Universität Dortmund. Danach arbeitete Wirtz sechs Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Spanende Fertigung der TU Dortmund. 2019 promovierte er im Bereich der simulationsgestützten Auslegung energieeffizienter NC-Fräsprozesse. Sein Forschungsschwerpunkt sind die Analyse und Modellierung regenerativer Schwingungen in Fräsprozessen sowie die mechanische Nachbehandlung von Korrosionsschutzschichten. Aus der Grundlagenforschung direkt in die Lehre zu wechseln, wäre für Wirtz ein zu großer Sprung gewesen: „Ich wollte die Forschung nicht ganz aufgeben“, sagt Wirtz. Und natürlich bringe diese Kombination auch große Vorteile mit sich, denn ein Blick in die Praxis ist für seine Studenten jederzeit auf kurzem Weg möglich – da sich die industrienahe Forschungseinrichtung GFE in unmittelbarer Nähe zur Hochschule befindet.

Im aktuellen Wintersemester unterrichtet Juniorprofessor Wirtz viereinhalb Semesterwochenstunden zum Thema „Computergestützte Produktionstechnik“ an der Hochschule. Die reduzierte Lehrverpflichtung ermöglicht ihm eine flexible Gestaltung seiner Arbeitszeit. Wirtz entscheidet wochenweise, wo er arbeitet: „Das hängt ganz davon ab, was ich gerade für meine Arbeit brauche.“ Sein Einstieg, sowohl an der Hochschule als auch bei der GFE, fiel ihm leicht: „Ich bin gleich in alles einbezogen worden und so lernt man viele neue Kollegen kennen.“  In Schmalkalden fühle er sich wohl.  Seine Zukunftsplanung lässt er noch offen. Natürlich sei es attraktiv in eine Professur an einer Fachhochschule zu wechseln, zu mal es hier sehr viel persönlicher zuginge als an einer Universität. „Ich empfinde das Familiäre als sehr angenehm und auch von den Studierenden bekommt man viel mehr Rückmeldung, da die Kurse kleiner sind“, so Wirtz.  

Die Tandem-Professur ist auf fünf Jahre angelegt und wird im Rahmen eines Projekts des Bund-Länder-Programms „FH-Personal“ gefördert, um wissenschaftlichen Nachwuchs zu rekrutieren. Mit „FH Personal“ werden Fachhochschulen dabei unterstützt, neue Rekrutierungs- und Qualifizierungswege für Professorinnen und Professoren zu entwickeln und zu erproben.