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Erste Testphase des Forschungsprojektes „RoboTraces“ beendet

Forscher mit Roboter

Die Forscherteams mit den Lieferrobotern. Rechts im Bild Prof. Frank Schrödel von der Hochschule Schmalkalden.

Das einjährige Projekt RoboTraces zog Anfang letzter Woche ein Resümee seiner Forschungstätigkeit und lud zu diesem Anlass neben Vertretern der Presse und Politik auch jene Personen ein, die ein elementarer Bestandteil des Vorhabens in dem Stadtquartier Geras waren: Die Bewohner. Neben dem Umweltminister Thüringens, Bernhard Stengele, fanden auch der TAG-Regionalchef, Claudius Oleszak, und die Referentin beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Sarah Schmelzer, positive Worte zum Projekt und seiner Bilanz.

„Robbie“ ist ein autonomer Lieferroboter, der Einkäufe vom Laden, hier ein lokaler REWE, zu den Kunden, hier zum Nachbarschaftstreff Eichenhof, bringen soll. Da der Roboter die Gehwege nutzt, galt es zunächst, die Reaktionen der Bevölkerung auf „Robbie“ zu testen, also zum Beispiel, ob die Passanten anhalten, die Straßenseite wechseln oder einfach weitergehen. Aus diesen Beobachtungen und aus Gesprächen mit den Nutzern und Anwohner lässt sich unter anderem schließen, welche Abstände, welche Farbgebung und welche Geschwindigkeiten notwendig sind, damit der Roboter zwar wahrgenommen wird, er zugleich aber nicht stört oder gar als Gefahr erscheint.

Professor Sebastian Zug von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Professor Frank Schrödel von der Hochschule Schmalkalden und Professor Felix Wilhelm Siebert von der Technischen Universität Dänemark leisteten mit ihren Teams hier Pionierarbeit, sind die Akzeptanzbedingungen autonomer Lieferroboter im Outdoor-Bereich bislang unerforscht. Gerade die Situation eines inhomogenen Terrains, das unterschiedliche Beläge und zum Beispiel Breiten der Gehwege aufweist, wurde zu einer Herausforderung für den Lieferroboter.

Ein Ergebnis der Testphase war, dass die Einschätzbarkeit des Verhaltens des Roboters ein wichtiger Aspekt im Umgang der Menschen mit ihm war: Kurzum wollen Menschen nicht überrascht werden, wie von spontanen Richtungs- oder Geschwindigkeitsänderungen. Die nächste Herausforderung wird es also sein, die Vorhersagbarkeit des Verhaltens technisch zu integrieren und sichtbar zu machen. Die einjährige Testphase wurde also nicht nur genutzt, um die Technik der Roboter stetig zu verbessern, sondern auch dazu, den Kontakt von „Robbie“ und Menschen besser zu verstehen und für sich anschließende Projekte Ansatzpunkte zu schaffen. So wurde ein großer Datensatz während der Testfahrten erzeugt, der nun – natürlich anonymisiert – anderen Forschenden und Forschungsfragen als Grundlage zur Verfügung steht.

„Robbie“ soll in erster Linie Menschen helfen und von alltäglichen Mühen entlasten, wie es unter anderem Einkäufe darstellen. Somit ist es ein Gewinn an Lebensqualität und Autonomie, wenn ältere Menschen wieder die Möglichkeit erhalten, selbstbestimmt und unabhängig ihre Einkäufe zu erledigen. So bleibt den Senioren mehr Zeit für andere Aktivitäten, zum Beispiel zum Tanz oder Kartenspiel im Nachbarschaftstreff Eichenhof. Um innovative Technologien unter solchen Realbedingungen testen zu können, ist die Bereitschaft der Anwohner zentral. In Gera fand „Robbie“ eine bereitwillige Aufnahme, wodurch es möglich wurde, den Lieferroboter auf vielen Fahrten zu beobachten, und aus positiven wie negativen Erfahrungen zu lernen.

Das Projekt RoboTraces wurde von der Innovationsinitiative mFUND gefördert, mit der das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität der Zukunft unterstützt.

 

Mehr hier:

www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/gera/roboter-einkaufen-senioren-testergebnis-robbie-100.html

https://hereingeforscht.de/forschung-im-profil/robotraces-moderne-logistik-mit-hilfe-von-mikromobilen/

www.youtube.com/watch

Weitere Bilder

Lieferroboter Robbie

Lieferroboter "Robbie"

Prof. Schrödel hält Vortrag

Prof. Frank Schrödel stellte die Forschungsergebnisse in Gera vor.