Durch die Scheiben eines Seminarraums erscheinen innovative Vorhaben und die sinnvolle Anwendung des Lernstoffs manchmal sehr weit weg. Umso bedeutender ist es für die Studierenden, von Zeit zu Zeit in die Praxis einzutauchen und sich mit aktuellen Diskussionen rund um ihre Studienbereiche auseinanderzusetzen.
Eben dies war einer Gruppe von 42 Studierenden unter der Leitung von Dr. Paul Voerkel möglich, indem sie am 3. April eine Exkursion zur Hannover Messe unternahmen, die als die größte Industriemesse der Welt gilt. Unter dem Motto „Industrial Transformation – Energizing a sustainable Industry“ zeigten dort rund 4.000 Aussteller aus 60 Ländern eine Woche lang ihre Neuheiten, Produkte, Lösungen und Weiterentwicklungen.
Besonders attraktiv war der Besuch, weil die Fachbereiche der Studierenden konkret angesprochen wurden: Von IT- und Softwarelösungen über Fertigungstechnik und Innovationen im Maschinenbau bis hin zu Marketing und Verkaufskonzepten unterschiedlichster industrieller Produkte. Die Gruppe war beeindruckt von der Internationalität der Messe und der Möglichkeit, mit Firmen ins Gespräch zu kommen, die man sonst nur aus der Ferne sieht und wahrnimmt, aber zu denen man sonst keinen direkten Kontakt hat. So äußerte sich eine Teilnehmerin begeistert: „I was impressed by the way that we can talk to big companies and hear about their projects, and the same for the startups.“ Ein anderer betonte die Möglichkeit, heute schon einen Blick in die Zukunft zu werfen: „What impressed me the most at Hannover Messe was the sheer scale of innovation – especially in automation and AI-driven manufacturing. Seeing real-time demonstrations of robotic systems collaborating with humans was like watching the future unfold.“
Den Teilnehmenden war es während des Tages freigestellt, die Fachbereiche zu besuchen, die ihrem Studien- und Interessensfeld entsprachen. Nicht fehlen durfte natürlich der Besuch beim Thüringen-Stand, bei dem das Bundesland als Bildungs- und Forschungsstandort in den Fokus gerückt wurde. Viele nutzten die zahlreichen Möglichkeiten, Informationen zu sammeln, Anwendungen praktisch auszuprobieren und auch schon einmal mit HR-Managern zu sprechen, um mögliche Joboptionen auszuloten. In jedem Fall war es den Studierenden wichtig, die erlebten Begegnungen konkret für ihr Studium und den Ausbau ihrer Fertigkeiten nutzen zu können, durchaus auch mit ganz konkreten Ideen. „I’d like to use the experience to explore the potential of no-code programming in my future work. As someone studying Wirtschaftsinformatik, I see great value in tools that make digital solution-building more accessible, especially for those without a strong coding background. It really broadened my perspective on how inclusive and innovative the future of tech can be“, berichtete eine Informatikstudentin.
Überhaupt möglich wurde die Exkursion durch eine enge Zusammenarbeit mit einem inzwischen langjährigen Partner: Während die Hochschule über ein Kursangebot am Zentrum für fakultätsübergreifendes Lernen den Rahmen der Veranstaltung bot und den Bustransport übernahm, organisierte die Universität TEK-UP aus Tunesien für alle Beteiligten den Eintritt und eine Grundverpflegung zum Auftakt des Besuchs. Khaled Jerbi war extra aus Tunesien angereist und begleitete die Gruppe fachkundig und auf eine motivierende Weise. Ein großer Dank geht ebenso an die Kollegen aus Schmalkalden, die die Studierenden im Vorfeld mit einem Fragenkatalog ausstatteten und auf diese Weise den Besuch steuerten. So konnten die Studierenden wertvolle Einblicke in die industrielle Zukunft gewinnen und darüber hinaus für das Leben lernen.