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Große Schmalkalder Delegation beim Global Model EU

Studenten in Brüssel

Das Team der Hochschule Schmalkalden war die einzige Delegation aus Deutschland bei der diesjährigen Veranstaltung in Brüssel.

Das Verständnis für die Funktionsweise politischer Entscheidungsprozesse ausbauen, die Verhandlungsfähigkeiten in einer Fremdsprache im interkulturellen Kontext stärken, europarechtliche Kenntnisse in praktischen Fragen anwenden und ganz allgemein das europäische Gefühl leben – all das bietet das Global Model EU, an dem die Hochschule Schmalkalden seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich teilnimmt. Auch bei der diesjährigen Veranstaltung, die vom 7. bis 10. Januar 2024 an der Brussels School of Governance (BSoG) in Brüssel stattfand, war unsere Hochschule wieder mit einer Delegation vertreten.

Das Global Model EU ist ein Simulationsprojekt, das in Kooperation von einigen US-amerikanischen Universitäten und der Brussels School of Governance angeboten wird. Nicht etwa Berufspolitiker, sondern Staffeln von Studierenden aus Europa und Amerika versuchen sich hier darin, einen EU-Gipfel mit intensiven Verhandlungen und Beschlüssen zu Fragen der realen Politik nachzubilden. Nach der Auswahl eines EU-Landes für das jeweilige Team arbeiten sich die jeweiligen Teammitglieder in die Rolle eines Amtsträgers dieses Staats ein und simulieren sodann dessen Agieren im Europäischen Rat (Regierungschefs) bzw. in einer Formation des Rats der Europäischen Union (Minister). Einige übernehmen auch koordinierende Funktionen oder beteiligen sich im Pressekorps. Niveau und Schärfe der Auseinandersetzung treten dabei keineswegs gegenüber den echten Sitzungen zurück. Ganz im Gegenteil waren auch nunmehr die intensiv vorbereiteten Delegationen wieder mit vollem Engagement dabei, wenn es hieß, konsensfähige Lösungen für enorm diffizile Probleme zu erarbeiten. Nicht wenig motivierend wirkte dabei das gewohnt vielfältige Rahmenprogramm, welches mit interessanten Gesprächen, Grußbotschaften namhafter Akteure aus dem realen Politikbetrieb und der Besichtigung sehenswerter Orte aufwartete.

Verschiedene Hochschulen – diesmal unter anderem aus Belgien, Frankreich, Malta und zahlenmäßig allen voran aus den USA – entsandten ihre Gruppen zur Veranstaltung. Das Team der Hochschule Schmalkalden stellte die einzige Delegation aus Deutschland dar. Hierin lag aber – wie schon häufig zuvor – nicht die einzige Besonderheit unserer Teilnahme, wie Prof. Dr. Sven Müller-Grune gerne zu berichten weiß: „Wir können der Veranstaltung dadurch eine eigene Note verleihen, dass unsere Studierenden einen juristischen Fokus mitbringen. In bestimmten Fragen sind wir es dann oft, welche die sonst eher politikwissenschaftlich orientierten Teilnehmer daran erinnern, dass die gut gemeinten Beschlüsse auch rechtlich umsetzbar sein müssen.“

Unterstützung der Ukraine und Moldau sowie Fragen der Migration auf der Agenda

In diesem Jahr interessierten sich mit elf Vertretern besonders viele Studierende der Fakultät Wirtschaftsrecht – sowie in einem Fall auch der Fakultät Informatik – für das Projekt. Der jeweilige Standpunkt im Studienverlauf ist dabei nicht wichtig: So konnten Professor Müller-Grune und Paul Kluth, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät Wirtschaftsrecht, Lernende nach Brüssel begleiten, die entweder noch im ersten Bachelor-Semester oder schon kurz vor Abgabe der Masterarbeit stehen. Die Gruppe aus Schmalkalden übernahm dank ihrer Größe dieses Mal die verantwortungsvolle Aufgabe, mit Spanien, Litauen und Slowenien gleich drei Länder zu repräsentieren. Sehr überzeugend konnten die Studierenden in ihre jeweiligen Rollen als Regierungschef, Außenminister, Justizminister oder Umweltminister des jeweiligen Landes finden. Auf der Agenda standen besonders die aus der Tagespresse bekannten Themen, die unseren Kontinent derzeit bewegen. So ging es um die Unterstützung der Ukraine und Moldaus sowie Fragen der Migration, aber auch um speziellere Anliegen wie die EU-Politik im Indopazifik oder die umweltpolitischen Belange in der Arktis.

Ein großer Dank ist in diesem Zusammenhang an die „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule Schmalkalden e.V.“ zu richten, die mit ihrer Zuwendung das Vorhaben wiederholt unterstützt. Weitere Unterstützung konnte über den DAAD (PROMOS-Stipendium) sowie aus Mitteln der Fakultät Wirtschaftsrecht geleistet werden. Die Teilnehmer blicken so auf ein sehr wertvolles Erlebnis zurück und freuen sich bereits auf die nächste Runde Anfang 2025, wenn dann turnusgemäß wieder New York City als Veranstaltungsort auf dem Plan steht.