Am 13. März fand in den Räumen des technischen Rathauses der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt die erste Tagung der Thüringer Bauaufsichten statt. Organisiert wurde die Tagung von der Hochschule Schmalkalden in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Erfurt.
Die sehr gut angenommene Idee zur Durchführung dieser Tagung entstand im Gespräch zwischen Professor Sven Müller-Grune von der Fakultät Wirtschaftsrecht und Conrad Bergmann, der im berufsbegleitenden Masterstudiengang „Öffentliches Recht und Management“ studiert. Bergmann ist hauptberuflich Mitarbeiter der Bauaufsichtsbehörde der Stadt Erfurt. Prof. Müller-Grune widmet sich durchgängig in seinem gesamten Berufsleben dem öffentlichen Baurecht und so kamen beide ins Gespräch über aktuelle Probleme. Tragend waren dabei auch Fragestellungen zur Digitalisierung des gesamten Baugenehmigungsverfahrens. Die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen stellt einen weiteren Schwerpunkt von Prof. Müller-Grune dar, an welchem er gemeinsam mit Prof. Regina Polster als gemeinsame Leitung des Kompetenzzentrums E-Government der Hochschule Schmalkalden forscht.
Von den 28 Thüringer Bauaufsichten sind 27 Behörden mit jeweils mehreren Mitarbeitern der Einladung gefolgt. Entsprechend erfreut waren die Organisatoren, dass für einen Impulsvortrag und die anschließenden Workshops Matthias Neutzner gewonnen werden konnte. Er verantwortet mit seiner Firma ModusCo das sehr erfolgreich verlaufende Pilotprojekt zur Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens am Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt. Er hat nicht nur einen ein Blick auf die positiven Erfahrungen geben können, sondern hat auch eine Prognose für die Zukunft hinsichtlich der Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens im Freistaat Thüringen geben können.
Nach der Begrüßung und den einleitenden Beiträgen von Matthias Neutzner, Hartmut Kother (Abteilungsleiter der Bauaufsicht Erfurt) und Prof. Müller-Grune durften die Teilnehmer in die Workshops starten: Hier konnten sie zuvor aus 17 vorgegebenen Themenbereichen drei für eine ausführliche Widmung in den Workshops aussuchen. Nach einer Diskussion des Themenkomplexes mit vielen Beispielfällen aus der Bauaufsichtspraxis wurde gemeinsam nach Lösungen gesucht. Offene Fragestellungen wurden festgehalten und zur Bearbeitung an die Hochschule Schmalkalden weitergeleitet, welche die Ergebnisse allen Teilnehmern im Anschluss zugänglich machen wird. Die behandelten Themen befassten unter anderem Problemstellungen im Zusammenhang mit der Energiewende. So stehen die Bauaufsichten vor Herausforderungen im Hinblick auf die Errichtung von Fotovoltaikanlagen, Windkraftanlagen oder aber auch die Aufstellung von teilweise lärmintensiven Wärmepumpen.
Am Ende des Tages gaben die Teilnehmer ein sehr positives Feedback ab und es bestand Einigkeit, dass diese Tagung als jährlich stattfindende Reihe institutionalisiert werden soll.