Vom 8. bis 14. Dezember 2024 fand die dritte Mobilität des Jahres und gleichzeitig die abschließende Kurzzeitmobilität im Rahmen des vom DAAD geförderten Projekts HAW.InternationalER 2023–2024 statt. Diese siebentägige akademische Reise bot elf Studierenden, begleitet von Prof. Emil Kolev aus der Fakultät Maschinenbau sowie den Projektkoordinatorinnen Jana Blochberger und Anastasiia Dzham, die einzigartige Gelegenheit, die lebendige Kultur, die akademische Exzellenz und die innovativen Technologien Brasiliens hautnah zu erleben. Das Ziel der Reise war es, den Studierenden einen intensiven Austausch mit zwei unserer wichtigsten Partneruniversitäten, der Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro (PUC Rio) und der Pontifícia Universidade Católica de Minas Gerais (PUC Minas), zu ermöglichen und diesen zu vertiefen. Das akademische Programm stand unter dem Titel:
„Exploring Brazilian Academia: A scientific journey through Rio de Janeiro and Belo Horizonte, highlighting their contributions to Brazil's academic landscape and the utilization of technology in emerging markets“.
An der PUC Rio, einer der angesehensten Universitäten Brasiliens, erhielten die Studierenden im Rahmen von interaktivem Austausch und Laborbesuchen umfassende Einblicke in die innovative akademische und technische Forschung, die an der Universität betrieben wird. Dabei wurden Themen wie nachhaltige Technologien, soziale Innovationen und die Bewältigung der Herausforderungen von Schwellenmärkten vertieft. Eine Campusführung bot den Teilnehmenden außerdem die Gelegenheit, die beeindruckende Architektur der Universität und die einzigartige Einbettung in die tropische Landschaft von Rio de Janeiro zu erleben. Darüber hinaus erhielten die Studierenden beim Besuch der DAAD Außenstelle sowie des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Rio de Janeiro wertvolle Einblicke in Studien- und Forschungsfördermöglichkeiten sowie die diplomatischen und kulturellen Austauschprogramme zwischen Deutschland und Brasilien.
Das Programm an der PUC Minas umfasste einen intensiven Austausch mit Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden an verschiedenen Standorten der Universität. Dazu gehörten unter anderem der Campus Coração Eucarístico und der Campus São Gabriel, wo am Centro de Estudos Aeroespaciais (CEA) Luftfahrttechnik praxisnah vermittelt wird. Ein besonderes Highlight war die Präsentation eines realen Jets, der in Zusammenarbeit mit zahlreichen renommierten Flugzeugherstellern entwickelt wird[1]. Am Campus Lourdes wurden die Teilnehmenden von Professorin Laura Castro empfangen und erhielten Einblicke in die Komfort- und Digitalfertigungslabore sowie in die Ausstellung von Abschlussarbeiten. Neben den Einblicken in aktuelle Forschungsprojekte der Universität war ein weiterer Höhepunkt die Präsentation der multinationalen Stellantis Company (die u. a. die Automarken Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot vertritt). Die Teilnehmenden erfuhren dabei mehr über die aktuell eingesetzten Technologien und den industriellen Einfluss dieses führenden Automobilherstellers in Brasilien. Sophia Kopf, Masterstudierende im Studiengang Maschinenbau und Teilnehmerin am Programm, konnte den brasilianischen Studierenden anhand des Projekts „Lieferroboter“ die Hochschule Schmalkalden sowie die dort angebotenen Studienmöglichkeiten näherbringen. Dabei zeigten die Studierenden großes Interesse – nicht nur an der Studienrichtung Maschinenbau, für die bereits eine Double-Degree-Vereinbarung mit der Hochschule besteht, sondern auch an den Bereichen Wirtschaft und Informatik, die ebenfalls reges Interesse weckten.
Neben den akademischen Programmpunkten hatten die Studierenden die Gelegenheit, einige der bekanntesten kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten in Brasilien zu erkunden. In Rio de Janeiro zählten zu den Highlights der Besuch des imposanten Corcovado-Berges im Nationalpark Tijuca mit der ikonischen Statue Cristo Redentor, die Besichtigung der farbenfrohen Escadaria Selarón sowie die weltberühmte Copacabana, die durch ihre pulsierende Atmosphäre und das beeindruckende Panorama begeistert. Auch in Belo Horizonte bot das Programm ein vielfältiges kulturelles Erlebnis. Besuche der Praça da Liberdade und des beeindruckenden Pampulha-Komplexes, einem UNESCO-Weltkulturerbe, gaben den Teilnehmenden Einblicke in die architektonische und historische Bedeutung der Stadt. Der lebhafte Mercado Central ermöglichte den Studierenden, die kulinarische Vielfalt und lokale Traditionen hautnah zu erleben. Zudem boten das Museu de Ciências Naturais und das Museu das Minas e do Metal faszinierende Einblicke in die Naturwissenschaften, Bergbaugeschichte und Kultur des Bundeslandes Minas Gerais.
Mahir Cinar, Teilnehmer und Masterstudent im berufsbegleitenden Studiengang Öffentliches Recht und Management, brachte diese Eindrücke auf den Punkt: "Insgesamt hat mir mein Aufenthalt in Brasilien gezeigt, wie bereichernd es sein kann, andere Kulturen zu erleben und von ihnen zu lernen. Die Herzlichkeit, Offenheit und Lebensfreude der Brasilianerinnen und Brasilianer haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Gleichzeitig wurde mir bewusst, wie unterschiedlich die wirtschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen sind und wie sie das Leben der Menschen prägen. Brasilien hat mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch gezeigt, dass es manchmal wichtiger ist, den Moment zu genießen, anstatt sich von den Anforderungen des Alltags überwältigen zu lassen."
Ein besonderer Dank gilt den Kooperationspartnern an der PUC Rio und der PUC Minas, insbesondere Leonel Dimas de Abreu (PUC Minas) sowie der Mobilitätsmanagerin Thais Correia von der Hochschule Schmalkalden, die mit großem Engagement zur Organisation dieses erfolgreichen Kurzzeitmobilitätsprogramms beigetragen haben.
Der erfolgreiche Abschluss dieser Kurzzeitmobilität markiert zugleich das Ende des Projekts HAW.InternationalER 2023-2024, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der DAAD-Förderlinie HAW.International gefördert wurde. Ein zentraler Bestandteil dieses Projekts war es, Studierende mit geringer Auslandserfahrung durch praxisorientierte, flexible und kurzfristige Mobilitätsprogramme zu unterstützen. Alle Kurzzeitveranstaltungen der vergangenen zwei Jahre – nach Tunesien, der Tschechischen Republik, Malaysia, Polen, Aserbaidschan und zuletzt Brasilien – haben nicht nur die akademischen Fähigkeiten der Teilnehmenden erweitert, sondern auch ihre interkulturelle Kompetenz gestärkt und nachhaltige Netzwerke für die internationale Zusammenarbeit geschaffen.
Das Projekt ist ein Baustein der umfassenden Internationalisierungsstrategie der Hochschule Schmalkalden. Ziel ist es, den Studierenden zahlreiche Möglichkeiten zu bieten, internationale Erfahrungen zu sammeln und eine globale Perspektive für ihre akademische und persönliche Entwicklung zu gewinnen. Für weitere Informationen über zukünftige Programme und Möglichkeiten zu Auslandserfahrungen wenden Sie sich bitte an den Dezernatsleiter Dr. Paul Voerkel sowie das Projekt- und Mobilitätsmanagement.
[1] (virtueller Rundgang: https://my.matterport.com/show/?m=UvsmMp5Zq6q ).