Zwei neue Forschungsprojekte im Maschinenbau sind erfolgreich gestartet: Das ZIM-Projekt OptiPro ist eine Kooperation zwischen der GFE-Präzisionstechnik Schmalkalden GmbH und der Hochschule Schmalkalden. Gefördert wird das Projekt durch den Projektträger BMWK ZIM Kooperationsprojekte. Ziel ist die hochpräzise Beschriftung und Bearbeitung von Bauteilen mit kostengünstigen Robotersystemen, die typischerweise eine absolute Positioniergenauigkeit von bis zu ±1 mm aufweisen. Durch den Einsatz optischer Messtechnologien soll das System Positionierungsfehler erkennen und diese aktiv durch das Bearbeitungssystem und das Robotersystem korrigieren.
Die Lösung ist so konzipiert, dass sie eine Genauigkeit von weniger als 5 μm bei einer Korrekturvorlaufzeit von einer Sekunde bietet. Die zu bearbeitende Bauteile sind ca. 100 mm x 100 mm groß, innerhalb eines Messbereichs von 200 mm x 200 mm x 200 mm. Das Projekt wird zu einem Nachrüstsatz für bestehende Bearbeitungs- und Lasersysteme führen. Dieser Bausatz ist skalierbar und bietet Flexibilität in Bezug auf Genauigkeit und Kosteneffizienz, so dass er sich für verschiedene Anwendungen eignet und gleichzeitig eine hohe Leistung bei geringeren Kosten gewährleistet.
Das zweite Projekt, 3D-FMM hat eine Laufzeit von einem Jahr und wird von der Thüringer Aufbaubank gefördert. Projektpartner ist die Firma PREMETEC Automation GmbH in Suhl. Das Ziel ist die Entwicklung einer Lösung zur Integration einer Messtechnik direkt in eine Produktionslinie, wodurch die Notwendigkeit für herkömmliche Messgeräte (wie bspw. Koordinatenmessmaschine) entfallen würde.
Dabei soll ein industrietauglicher Roboterarm mit einem taktilen Messtaster als Endeffektor zur Messung der Abmessungen eines fertigen Produkts in einer Produktionslinie eingesetzt werden. Die geforderte Messgenauigkeit beträgt ±0,01 mm, bei einer Messgeschwindigkeit ca. 35 Punkten pro 1,5 min. Für Messung der Koordinaten jedes Punktes müssen zwei verschiedene Messverfahren verwendet werden. Die Rückmeldung der Messung mehrerer Komponenten dient der Meldung von Fehlertrends. Dies liefert die notwendigen Informationen für die Kalibrierung der Produktionsausrüstung, um diese Fehlertrends abzuschwächen.
Die Kickoffs beider Projekte fanden Ende Januar statt. Ein Kickoff dient den beteiligten Projektpartnern, vor Ort die Problemstellung zu konkretisieren und einen Arbeits- und Ablaufplan zu fixieren. Nachwuchsforscher wie Venkata Prashanth Uppalapati und Niranjan Kannali Ramesha, beides Absolventen des MERO-Studiengangs an der Hochschule Schmalkalden, können so ihr neues Arbeitsumfeld kennenlernen, was die technische Ausstattung ebenso wie das Team anbetrifft, mit dem sie die nächste Zeit zusammenarbeiten werden.