Am 4. Februar erfolgte der offizielle Startschuss für das gemeinsame Forschungsvorhaben zum Thema "BioMat_PUR - Entwicklung von Ursache-Wirkungs-Modellen zur Beschreibung der Biokompatibilität und Materialeigenschaften von thermoplastischen Polyurethanen unter Berücksichtigung der Verarbeitung“. Die Verarbeitung von Polyurethanen in Kathetersystemen stellt Medizinproduktehersteller immer wieder vor Herausforderungen: Eine ungünstige Prozessführung in der Extrusion kann dabei eine Zersetzung des Materials bewirken und damit negativ die biologische Verträglichkeit des Produkts beeinflussen.
Gemeinsam mit den Partnern, der Hochschule Osnabrück, dem Medizinproduktehersteller B. Braun Melsungen AG und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP wird die Angewandte Kunststofftechnik der Hochschule Schmalkalden unter Leitung von Prof. Stefan Roth und Prof. Thomas Seul im Rahmen eines FH-Kooperativ Projektes die Ursachen genauer unter die Lupe nehmen und die Einflussfaktoren in der Extrusionsverarbeitung der Schlauchkatheter hinsichtlich der Biokompatibilität charakterisieren. Dabei sollen während der vierjährigen Projektlaufzeit auch neuartige PUR-Systeme aus isocyanatfreier Herstellung, eine Entwicklung des Fraunhofer IAPs, betrachtet werden.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms FH Kooperativ. Die Maßnahme „Forschung an Fachhochschulen in Kooperation mit Unternehmen“ (FH-Kooperativ) unterstützt die Fachhochschulen (FH) bei der Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Dabei soll vor allem der Wissens- und Technologietransfer zwischen FH und Unternehmen gestärkt werden, um den Kooperationspartnern die Entwicklung von innovativen Lösungen für die betriebliche Praxis zu ermöglichen.