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SUNY Model EU fördert europarechtliches Verständnis und Verhandlungsgeschick

HS Schmalkalden nahm als einzige deutsche Hochschule an internationalem EU-Planspiel in New York teil

Studierende der Fakultät Wirtschaftsrecht der Hochschule Schmalkalden haben in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal erfolgreich am SUNY Model EU teilgenommen, bei dem eine Sitzung des Europäischen Rates simuliert wird. Die Schmalkalder vertraten die einzige deutsche Hochschule, die am Planspiel in New York mitgewirkt hat.

Drei Teilnehmer sowie Dekan Prof. Dr. Sven Müller-Grune (links im Bild) besuchten das SUNY Global Center in New York City, um dort mit weiteren internationalen Teilnehmern den Ablauf von Verhandlungen des Europäischen Rates in einer Simulation zu erarbeiten. Dabei wurden den Studierenden, die von Universitäten aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, Brasilien, vor allem aber aus Amerika, stammten, verschiedene Rollen zugeteilt. So gab es beispielsweise Delegationen von EU-Mitgliedsstaaten, die aus dem Staatsoberhaupt, dem Außenminister, dem ständigen Vertreter des Mitgliedslandes in der EU und dem Finanzminister bestanden, sowie EU-Kommissare oder Journalisten. Die Schmalkalder Studierenden vertraten im Planspiel das Mitgliedsland Frankreich. „Das Besondere am SUNY Model EU ist, dass vier verschiedene Skills gefördert werden: die europarechtliche Kenntnis, das Verhandlungsgeschick, Fremdsprachenkenntnisse sowie das politische Verständnis“, hob Professor Müller-Grune hervor.  

Themen in diesem Jahr waren die interne Sicherheit im Schengenraum für den Europäischen Rat sowie die Beziehungen zu Russland, der Ukraine und dem Kaukasus für den Rat der auswärtigen Angelegenheiten. Der Rat für Wirtschaft und Finanzen (ECOFIN) beschäftigte sich im Planspiel mit der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der EU in der digitalen Industrie und der Vollendung der Energieunion. Mit der Bekämpfung aller Formen von Intoleranz und falschen Medien in der EU setzte sich der Ausschuss der ständigen Vertreter (COREPER II) auseinander.  

Während die Studierenden verhandelten, führten die betreuenden Hochschullehrer Erfahrungsaustausch und Fortbildungskurse durch. In diesem Rahmen hat Professor Müller-Grune in einem Vortrag einen Einblick in die europäische Datenschutz-Grundverordnung gegeben. Dies wurde von den Kollegen sehr interessiert aufgenommen und es wurde unter anderem darüber diskutiert, wie diese aus Sicht der amerikanischen Kollegen positiven Vorschriften gegebenenfalls sogar Einfluss auf die Handelsbeziehungen mit den USA haben können. „So achten amerikanische Landwirte nachweislich darauf, dass ihre Produkte die strengeren Qualitätsstandards des Europarechts einhalten, um weiterhin Zugang zum Binnenmarkt zu erhalten. Die Kollegen verbinden mit diesen Erfahrungen nun die Hoffnung, dass auch die Standards aus der Datenschutz-Grundverordnung einen ähnlichen Einfluss ausüben werden“, erklärte Professor Müller-Grune.

Das Projekt SUNY Model EU findet im jährlichen Wechsel in New York sowie Brüssel statt und wird vom Institute of European Studies at SUNY, SUNY New Paltz der State University of New York (SUNY) sowie der Vesalius Universität Brüssel organisiert. Im kommenden Jahr geht es mit dem SUNY Model EU, bei dem die Hochschule Schmalkalden wieder vertreten sein wird, vom 8. bis 12. Januar an das Vesalius College in Brüssel. Neben dem Planspiel wird den Teilnehmern auch ein Besuch bei den EU-Institutionen sowie Sightseeing geboten.