Stefan Kübert von der Bundesbank-Hauptstelle Leipzig hielt im Rahmen des Vorlesung „Bankmanagement“ einen Vortrag zum Thema „Aktuelle Geldpolitik des Eurosystems“.
Der Schwerpunkt lag auf dem Bereich Inflation, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den damit verbundenen Energiepreiserhöhungen im Jahr 2022 bis auf 11,5 Prozent anstieg. Allerdings trugen zu diesem Wert auch die jahrelange Geldmengenausweitung und exzessive Senkung des Leitzinses bis auf 0 Prozent bei, die die EZB nach der Finanzkrise 2008 zur Stabilisierung des Banken- und Finanzsektors und der Staatshaushalte nutzte. Klar benannt wurde, dass im Schatten der Inflationstendenzen nicht wenige Unternehmen ihre Preise erhöhten, ohne dass sich im gleichen Maße ihre Kosten erhöht hätten. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer für die nächsten zehn Jahre deutlich über dem von der EZB angestrebten Ziel von knapp unter zwei Prozent liegen. Dies könnte auch selbsterfüllende Effekte haben, wie wir bereits jetzt an der eingesetzten Lohn-Preis-Spirale beobachten können.