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„Wir stehen vor großen Herausforderungen“

Prof. Gundolf Baier und Thomas Kaminski (r.)

Per Knopfdruck besiegelt: Ab sofort gibt es freies WLAN der Stadt Schmalkalden auch auf dem Campus der Hochschule. Prof. Gundolf Baier und Thomas Kaminski (r.)

Erstmals lud die Hochschule Schmalkalden gemeinsam mit der Stadt und der Fördergesellschaft im Juli zum Jahresempfang. Hochschulpräsident Prof. Gundolf Baier begrüßte die anwesenden Gäste und stimmte auf die schwierigen Zeiten ein, die noch anstehen. „Die Zeiten sind schwierig, sie sind disruptiv“, so Baier. Allerdings wolle man nicht von Krise zu Krise stolpern, sondern das wesentliche Ziel der Hochschule immer im Blick behalten. So sei es Kernaufgabe der Hochschule, wettbewerbsfähige Absolventen auszubilden.

Auch Bürgermeister Thomas Kaminski ging auf die Krisen ein, angefangen von Corona, über den Klimawandel bis zum Ukraine-Krieg, und forderte ein schnelles und pragmatisches Handeln aller Beteiligten. „Wir müssen nicht jedes Gesetz durchforsten, um zu sehen, wie es nicht geht“, so Kaminski. „Ich glaube, wir stehen vor den größten Herausforderungen seit der Industrialisierung“, ist sich Kaminski sicher. Kaminski gab sich optimistisch und appellierte an das Publikum, sich gegenseitig Mut zuzusprechen.

Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Michael Behr vom Thüringer Sozialministerium zum Thema „Thüringer Paradoxien und die Zukunft des Freistaats“. Behr sprach über die demografische Entwicklung Thüringens: So gehen in Thüringen in den nächsten Jahren große Teile jener Generation in den Ruhestand, die maßgeblich zur positiven Wirtschaftsentwicklung seit der Wiedervereinigung beigetragen haben. Dies führe zu einem chronischen Arbeitskräftemangel. Allein in den nächsten zehn Jahren kommen auf 100 Renteneintritte nur noch 49 Nachwuchskräfte in der Altersgruppe zwischen 15 bis 30 Jahre. Dies werde auch zu einer Konkurrenz innerhalb der verschiedenen Branchen führen. Vor diesem Hintergrund ist Thüringen auf einen Zuzug von ausländischen Arbeitskräften angewiesen. Thüringen müsse sich daher weiter interkulturell öffnen und Ressentiments gegenüber fremden Menschen ablegen. „Die Zukunft ist offen, es liegt an uns, sie zu gestalten“, schloss Prof. Behr seinen interessanten Vortrag.  

Im feierlichen Rahmen des Jahresempfangs wurde der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an die kasachische Studentin Kristina Khan übergeben. Sie kam 2017 als Austauschstudentin aus Almaty an die Hochschule Schmalkalden und absolvierte das Bachelorstudium „International Business and Economics“ an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Mittlerweile studiert sie im dritten Semester den gleichnamigen Masterstudiengang. Mit Kristina Khan sei es gelungen, ausländische Studierende in Schmalkalden zu integrieren, sowohl im Studium als auch außerhalb der Hochschule, so Vizepräsident Prof. Uwe Hettler. „Ich bin sehr dankbar für all die Möglichkeiten, die mir die Hochschule bisher geboten hat“, freute sich Khan über die Auszeichnung.

Zu Häppchen und beschwingter Musik konnten sich die Gäste im Anschluss an das offizielle Programm noch in weiteren Gesprächen austauschen und den lauen Sommerabend ausklingen lassen.