Kick-off für neues Forschungsprojekt „KoReAlt“ an der Hochschule Schmalkalden
Am 1. Oktober 2025 startete an der Hochschule Schmalkalden das neue Forschungsprojekt „KoReAlt – Entwicklung einer Konstruktionsreferenz zur Beurteilung der Alterung von Kunststoffbauteilen für die Medizintechnik“. Ziel des Projekts ist es, ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis dafür zu entwickeln, wie Kunststoffe in Medizinprodukten im Laufe ihrer Lebensdauer altern – insbesondere unter dem Einfluss wiederholter Sterilisationen.
Unter der Leitung von Prof. Stefan Roth von der Lehr- und Forschungsgruppe Angewandte Kunststofftechnik (AKT) arbeitet die Hochschule gemeinsam mit den Industriepartnern KARL STORZ SE & Co. KG, H&B Electronic GmbH & Co. KG und der Polyneers GmbH an der Entwicklung und Validierung neuer Methoden, um Alterungsprozesse in Kunststoffen besser vorhersagen zu können.
Kern des Projekts ist die Konstruktion und Herstellung einer Konstruktionsreferenz im Spritzgießverfahren, die wesentliche Designelemente realer Medizinprodukte abbildet. Mit dieser Referenz sollen verschiedene Materialien und Sterilisationsverfahren – darunter Gamma-, ETO-, Wasserstoffperoxid und Dampfsterilisation – systematisch untersucht werden.
Das Konsortium möchte ein validiertes Alterungsmodell entwickeln, das eine bis zu 20 Prozent schnellere und zugleich verlässlichere Bewertung des Materialverhaltens ermöglicht als bisherige Standards, etwa der ASTM F1980. Damit sollen Entwicklungszeiten verkürzt und die Sicherheit sowie Nachhaltigkeit von Medizinprodukten verbessert werden – sowohl für „Single-Use“ als auch „Re-Use“-Anwendungen.
„Mit KoReAlt schaffen wir die Grundlage für zukünftige Referenzstandards in der Materialprüfung und -freigabe von Medizinprodukten“, erklärt Projektleiter Prof. Stefan Roth. „Damit wollen wir nicht nur die Forschung im Bereich Medical Grade Plastics, sondern auch die Innovationskraft der mittelständischen Medizintechnik in Deutschland stärken.“
Das Projekt wird im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Die Hochschule Schmalkalden erhält hierfür Fördermittel in Höhe von 220.000 Euro. Die Laufzeit des Projekts geht von Oktober 2025 bis Dezember 2027.