Eine Sekunde nicht aufgepasst und der Unfall ist da. Dass psychologische Aspekte bei der Untersuchung von Verkehrsunfällen eine wichtige Rolle spielen, ist offensichtlich, wenn man nur ein paar Augenblicke darüber nachdenkt. Abgelenkte Aufmerksamkeit, schlechte Entscheidungen, falsche Wahrnehmungen sind alles Faktoren, die zu Unfällen führen können.
Es ist deswegen kaum verwunderlich, dass die Audi Accident Research Unit (AARU) auch ein Team von Psychologinnen und Psychologen enthält, dass sich mit den menschlichen Faktoren beschäftigt. Die Studierenden der Hochschule Schmalkalden konnten sich am 18.05.22 einen Eindruck von der vielfältigen und spannenden Arbeit in der Unfallursachenforschung verschaffen, als Dr. Stefanie Weber, die Leiterin dieses Teams ihre Arbeit vorgestellt hat.
Dr. Weber berichtete ausführlich von den Hintergründen ihrer Arbeit, den Methoden, die zur Analyse von Unfällen eingesetzt werden, und dem spezifischen Beitrag, den die Psychologie dazu leistet. Die Bedeutung des Faktors Mensch wurde dabei allein schon daran ersichtlich, dass über 90% der untersuchten Unfälle durch das vielzitierte menschliche Versagen zustande kommen. Sie stellte außerdem ein Fallbeispiel vor, an dem die Zuhörer sehr plastisch erleben konnten, was Unfallursachenforschung bedeutet.
Auch bei diesem Vortrag versammelte sich das Publikum in der Aula, während die Referentin sich online in den Raum schaltete. Durch die Ausstattung der Hochschule mit modernen Raumkameras und -mikrofonen konnte auch in diesem virtuellen Format große Interaktivität verwirklich werden. Es gab viele interessierte Nachfragen und spannende Diskussionen, die auch nach Ablauf der Vortrags-Zeit noch weitergingen. Alles in allem eine gelungene Veranstaltung, von der die anwesenden Studierenden und Lehrenden viele interessante Eindrücke mitgenommen haben.
