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Hochschulrat mahnt zu „intelligenterer“ Hochschulfinanzierung

Der Hochschulrat (HSR) der FH Schmalkalden hat sich neu konstituiert. In seiner ersten Sitzung hat das Gremium es als besondere Leistung der Hochschulleitung gewürdigt, dass es der Fachhochschule besser als anderen Thüringer Hochschulen gelungen ist, trotz aller demographischen Veränderungen bei der Zahl der Neueinschreibungen in etwa das Vorjahresniveau zu halten. Dies war, nach Aussage von Rektor Professor Elmar Heinemann, nur möglich, weil die FH Schmalkalden seit Jahren gezielt jenseits der Thüringer Landesgrenzen auf ihre Leistungsfähigkeit hinweist. Der Erfolg dieses Marketing zeigt sich vor allem daran, dass heute rund 60 Prozent der neu eingeschriebenen Studierenden nicht aus Thüringen stammen. Noch vor einigen Jahren kamen fast alle Schmalkalder Studierenden aus dem Freistaat. Der Hochschulrat betont jedoch, dass diese Leistung ihren Preis hatte: „Werbung kostet Geld - dieses musste die FH aus ihrem Haushalt aufbringen und auch sie kann einen Euro nur einmal ausgeben.“

Soll die gegenwärtige Studierendenzahl erhalten bleiben, muss die FH Schmalkalden auch künftig überregional für sich werben und mit anderen Hochschulen konkurrieren. Die Kosten dieser Werbung muss sie aus einem Etat bestreiten, der „gedeckelt“ ist wegen bereits heute sicherer Mehrausgaben, insbesondere für Personal. Hier sieht der HSR in erster Linie die Landespolitik angesprochen: „Für die Vergangenheit verdient das Engagement der Landespolitik bei der Ausgestaltung und Ausstattung der Hochschulen eine hohe Anerkennung. Bei Fortdauer der im Wesentlichen auf Studierendenzahlen abstellenden Hochschulfinanzierung hat die FH Schmalkalden allerdings keine sichere Zukunft“, so der Hochschulrat. Er mahnt daher eine „intelligente“ Form der Hochschulfinanzierung an: Damit ist gemeint, dass neben den Gleichheiten auch die Verschiedenartigkeiten in der Hochschullandschaft berücksichtigt werden müssen. Zu ihnen gehört, dass die FH Schmalkalden standortbedingt mehr Marketing betreiben muss als andere Thüringer Hochschulen. „Wenn sich an der Verteilung der Landesmittel nichts ändert, wären in Schmalkalden die ‚teuren’ Studiengänge bedroht, weil deren Fakultätsetats über das meiste Geld verfügen. Dies darf aber keinesfalls eintreten, weil dann mit den Ingenieurstudiengängen auch das Herz der FH bedroht wäre“, appelliert der Hochschulrat an die Landesregierung.

Damit wendet sich der Hochschulrat auch an die für Südthüringen wirkenden Verantwortungsträger außerhalb der eigentlichen Landespolitik: Die Fachhochschule ist für die Stadt und die Region Südthüringen ein wichtiger Faktor. Diese Tatsache muss eine Konstante kommunaler Entscheidungen und Maßnahmen sein - auch jenseits der Grenzen des Landkreises Schmalkalden-Meiningen.

„Es muss sich hier ein regionales Bewusstsein etablieren“, so der HSR. „Wir wollen das Augenmerk darauf lenken, dass nur ein Verstärken der Bemühungen unserer Fachhochschule helfen wird.“

Mitglieder des Hochschulrats der FH Schmalkalden

Vorsitzender: Dr. Hans-Joachim Bauer, Präsident des Thüringer Verfassungsgerichtes a.D.;

Stellvertretende Vorsitzende: Marina Heller, Vorstandsvorsitzende der Rhön-Rennsteig Sparkasse;

Prof. Dr. Reiner Dudziak, Rektor der Hochschule Bochum a.D.;

Siegbert Lapp, Vorstand Technik, Produktion und R & D der Lapp Holding AG;

Ralf Luther, Landrat Schmalkalden-Meiningen a.D.;

Wolfgang Groß, Gesellschafter und Geschäftsführer a.D. der Lehren- und Meßgerätewerk Schmalkalden GmbH