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Studierende inszenieren Trusetaler Wasserfall als Erlebnis

Studierende mit Bürgermeister und Professorin

Die Studierenden mit Brotterode-Trusetals Bürgermeister Kay Goßmann (r.) und Professorin Nancy Richter

In einer Abschlusspräsentation stellten Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften eine touristische Produktentwicklungs- und Erlebnisstrategie für den Trusetaler Wasserfall vor. Das Projekt wurde von Tourismusexpertin Prof. Nancy Richter und der Bad Liebensteiner Tourismuschefin Nadine Heusing geleitet. Brotterode-Trusetals Bürgermeister Kay Goßmann, der die Studierenden mit dem Projekt beauftragt hat, zeigte sich begeistert: „Ich bin sprachlos über diese Fülle an Ideen.“

Nachdem die Studierenden sich im Herbst 2019 im Rahmen einer Exkursion vor Ort umgeschaut hatten, erstellten sie eine SWOT-Analyse für das „Sorgenkind“ Trusetaler Wasserfall. Zu den Stärken zählen beispielsweise der Bekanntheitsgrad, die gute Verkehrsanbindung und der Wasserfall selbst mit seinem natürlichen Umfeld. Eine Chance bietet sich in der steigenden Nachfrage nach Naturerlebnissen. Auch die Übernachtungszahlen in den benachbarten Kur- und Tourismusorten sprechen für sich: So kommt allein Bad Liebenstein auf rund 300 000 Übernachten im Jahr. Natürlich gibt es auch Schwächen und Risiken: Dazu zählen Versorgungsprobleme, Mängel in der Infrastruktur und in der Kommunikation sowie ein schlechtes Internet.

Aber der Trusetaler Wasserfall hat Potential für mehr, da sind sich die Studierenden einig und präsentierten eine Fülle an Ideen: Zunächst gilt es erst einmal, das Gelände zu bereinigen, Sitzgruppen am Wasserfall und anderen Stationen aufzustellen, Ladestationen für E-Autos und W-LAN im gesamten Areal anzubieten sowie eine Website mit transparenten Öffnungszeiten zu erstellen. Hierbei sollten örtliche Vereine mit einbezogen werden. Eine schöne Idee von Studentin Sophie Korte ist der Truse-Troll, der im Bergwerk Hühn wohnt und die Besucher rund um den Wasserfall und im Bergwerk begleitet. Mit einer App könnten gerade jüngere Besucher elf Stationen mit dem Truse-Troll unter dem Motto „Troll to go“ abwandern. Zwei Abenteuerspielplätze am Wasserfall und am Bergwerk bieten Familien mit Kindern die Möglichkeit, länger vor Ort zu verweilen. Über die App können Interessierte einen Picknickkorb mit nachhaltigen Produkten aus der Region bestellen, der auf Wunsch sogar auf die Aussichtsplattform gegenüber dem Wasserfall gebracht wird. Zu einem ausgefeiltem Konzept gehört natürlich auch eine gute Beschilderung vor Ort mit interaktiven Wegetafeln.  

Um den Wasserfall besser zu inszenieren, schlagen die Studierenden verschiedene Veranstaltungen vor, wo der Wasserfall speziell beleuchtet wird. Am Gründonnerstag könnte das Einschalten medienwirksam inszeniert und als größeres Event vermarktet werden. Ebenso das Wasserfallfest im Sommer. Wichtig sei es aber auch, lokale Traditionen zu berücksichtigen und damit die Bevölkerung in die Feste einzubinden.

Um den Wasserfall insbesondere auch bei der jüngeren Generation bekannter zu machen, sollten Influencer mit einbezogen werden.

Die Maßnahmen belaufen sich auf etwa 900 000 Euro und könnten bis 2023 umgesetzt werden.

Bürgermeister Goßmann bedankte sich bei den Studierenden für die umfangreiche Konzeption und will schon bald mit einigen Maßnahmen beginnen. Dazu zählen die Beräumung und Sanierung des Geländes, die Anbindung an den Mommelsteinradweg und das Aufstellen von Ladestationen für Elektroautos.