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Thüringer Wasserversorgung mit hoher Qualität

Prof. Hubert Dechant (l.) und Staatssekretär Olaf Möller überreichen das Teilnahmezertifikat an den Zweckverband zur Wasserver- und Abwasserentsorgung der Gemeinden im Thüringer Holzland

Die Hochschule Schmalkalden hat zum sechsten Mal das Projekt „Benchmarking der Wasser- und Abwasserversorgung in Thüringen“ erfolgreich abgeschlossen.

Auch in der aktuellen Projektrunde bestätigen die Ergebnisse eine sichere und zuverlässige Versorgung der Thüringer mit Trinkwasser. „Die von uns untersuchten Versorgungsunternehmen arbeiten sehr effizient und werden auch die zurückgehenden Einwohnerzahlen gut bewältigen können“, sagte Projektleiter Professor Hubert Dechant. An der aktuellen Studie haben sich 17 Thüringer Trinkwasserversorger sowie 15 Abwasser-Entsorgungsunternehmen beteiligt. Damit sind rund 47 Prozent des Thüringer Wasserbedarfs und rund 34 Prozent der an die Abwasserentsorgung angeschlossenen Einwohner erfasst. Für Thüringer Umweltstaatssekretär Olaf Möller sind es aber noch zu wenige Projektteilnehmer: „Wir suchen noch Teilnehmer für das Benchmarking-Projekt, insbesondere bei den Abwasserversorgern. Nur wer sich dem Vergleich stellt, kann sich verbessern.“ Ansonsten wäre die Fortführung des Projekts in Gefahr.

Benchmarking ist ein Verfahren, bei dem die Wasser- und Abwasserunternehmen regelmäßig ihre Geschäftszahlen übermitteln und anonym der Konkurrenz zur Verfügung stellen. Verglichen werden unter anderem die Wirtschaftlichkeit, die Sicherheit, die Zuverlässigkeit und Qualität der Ver- und Entsorgung, die Nachhaltigkeit des Handelns sowie der Kundenservice. Ziel ist es, Verbesserungspotenziale bei den Aufgabenträgern aufzuzeigen und damit Gebühren für die Bürger stabil zu halten sowie gleichzeitig alle rechtlichen Anforderungen an eine nachhaltige Abwasserentsorgung sicher zu stellen.

„Gemessen am Stand vor 25 Jahren ist die Entwicklung außergewöhnlich gut und wird sich fortsetzen“, so Prof. Hubert Dechant. Die Wasserqualität sei hervorragend und auch um Wasserknappheit müssen sich die Thüringer keine Sorgen machen. Warum die Thüringer so einen geringen Wasserverbrauch haben, weiß auch Staatssekretär Olaf Möller nicht zu beantworten: 88 Liter sind es pro Kopf und Tag, im Bundesdurchschnitt sind es 121 Liter. Auf die Wasserpreise hat die Sparsamkeit der Thüringer jedenfalls keine Auswirkung. Nicht der Wasserverbrauch erhöht die Kosten, sondern das Leitungsnetz. Die Wasserkosten liegen in Thüringen pro Einwohner und Jahr bei 115 Euro und sind damit, verglichen mit dem Bundesdurchschnitt, relativ hoch. Allerdings ist die Trinkwasserversorgung auf einem sehr guten Niveau, sprich die Thüringer können sich auf ihr Trinkwasser in jeder Hinsicht verlassen: So werden beispielsweise nur 270 Beschwerden je 100 000 Anschlüsse registriert. Im kostengünstigeren Brandenburg sind es dagegen 350 Beschwerden.

Bei der Abwasserversorgung liegt der Gesamtaufwand bei 143 Euro je Einwohner im Jahr und ist damit ähnlich wie in anderen Bundesländern. Zwei Drittel der Kanäle sind mittlerweile rund 25 Jahre alt. Damit ist der Anteil der Kanäle mit einem Alter von über 50 Jahren zurückgegangen. Diese müssen noch sukzessive ersetzt werden.

„Was die Wasserbetriebe erreicht haben, hat eine Qualität, die sich sehen lassen kann“, resümiert Dechant.