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Über eine Million Euro Fördergelder für Maschinenbau

Das Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM) hat mehr als 6,4 Millionen Euro Fördergelder erhalten. Über eine Million Euro ging davon an die Hochschule Schmalkalden.

Alle Partner mit Scheck

Marina Heller, Vorsitzende des Hochschulrates, Vizepräsident Prof. Thomas Seul, Staatssekretär Carsten Feller, GEF-Geschäftsführer Florian Welzel, Bürgermeister Thomas Kaminski und Prof. Stefan Roth | Foto: Annett Recknagel

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft hat dem Thüringer Zentrum für Maschinenbau Fördermittel in Höhe von sechs Millionen Euro zugewiesen. Gegründet wurde es 2013 durch fünf Partner: die Technische Universität Ilmenau, die Hochschule Schmalkalden, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena, das Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH in Jena und die Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwicklung Schmalkalden e.V. .

Staatssekretär Carsten Feller übergab am Montag den symbolischen Scheck an die einzelnen Partner: Da an der Technischen Universität in Ilmenau die Koordinationsstelle für das ThZM angesiedelt ist, erhielt diese 2,2 Millionen Euro Förderung. Die übrigen Partner bekamen jeweils 1 054 485 Euro. Mit diesen Geldern werden Investitionen in die Geräteinfrastruktur sowie Ausgaben für technisches und Verwaltungspersonal in den Zentren finanziert.

Zur Verfügung gestellt wurden die Mittel einerseits vom Land Thüringen und andererseits aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE), die in der Richtlinie FTI-Thüringen INVEST verortet und unter der Förderdachmarke Thüringen MOTIVation-move to innovation gebündelt sind. „Die Förderung markiert einen wichtigen Schritt für die Innovationslandschaft Thüringens“, so Staatssekretär Carsten Feller bei der Scheckübergabe. Mit dem Geld würden Investitionen in Forschungsinfrastruktur und Personal unterstützt, um die Entwicklung moderner Maschinenbautechnologien voranzutreiben.

Die Mittel sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in einer für Thüringen bedeutsamen Branche stärken, so Feller. „Jeder Euro wird um ein Vielfaches vermehrt“, erklärte Prof. Thomas Seul, Vizepräsident der Hochschule in Schmalkalden. Mit dieser Förderung sei man in der Forschung in der Lage dort zu investieren, wo es ohne Förderung eben nicht möglich wäre. Somit sei man viel arbeitsfähiger und Kompetenzen würden zusammengeführt. Verschiedene Institutionen bildeten ein Netzwerk und konkurrierten nicht miteinander, sondern mit Außenstehenden.

Das ThZM agiert als Innovationspartner für Unternehmen im produzierenden Gewerbe, insbesondere im Bereich moderner Maschinenbautechnologien. Dabei liegt der Fokus der anstehenden Investitionen darauf, kleine und mittlere Unternehmen in Thüringen bei der Verringerung des Energie- und Ressourcenverbrauchs ihrer Anlagen zu unterstützen.

Vor allem das Ziel des Green Deals der Europäischen Kommission, die EU bis 2050 treibhausgasneutral zu machen, erfordert in der Industrie tiefgreifende Veränderungen. Da das verarbeitende Gewerbe einen erheblichen Anteil an den Treibhausgasemissionen hat, müssen die Unternehmen innovative Technologien einsetzen, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Um die produzierenden Betriebe in Thüringen fit für die Zukunft zu machen, stehen vier Schlüsselbereiche im Fokus der neuen Strategie des Thüringer Zentrums für Maschinenbau: Die Entwicklung von energie- und materialsparenden Produktionsverfahren; die Ausarbeitung von Produktionsstrategien, um Produkte kreislauforientiert zu gestalten und somit wiederverwendbar, reparierbar oder recycelbar zu machen; die Optimierung und Entwicklung von Produktionsprozessen für die Verarbeitung regional verfügbarer Rohstoffe sowie die Entwicklung digitaler Tools zur effizienteren Ressourcennutzung und zur Verringerung von Ausschuss in der Produktion.

Um die Treibhausgasemissionen zu senken, sieht das ThZM für das produzierende Gewerbe vor allem Potenzial bei der Förderung einer effizienten Kreislaufwirtschaft und in der Entwicklung energie- und materialschonender Produktionstechnologien. Da Thüringen ein rohstoffarmes Land ist, will das Innovationszentrum auf Kunststoffe setzen, die mit Naturfasern aus lokal verfügbaren Rohstoffen wie Holz und Faserpflanzen verstärkt sind, und so eine nachhaltige regenerative Wirtschaft aufbauen. Gelingt es den Unternehmen, ihre Prozesse rasch zu digitalisieren und in ihrer Produktion ressourcenschonende Technologien und moderne Recycling-Technologien einzusetzen, könnte Thüringen mithilfe des Innovationsmotors ThZM zum Vorreiter bei der Modernisierung seiner Wirtschaft werden.