Am 9. Juni fand erstmals ein Stipendiaten- und Alumnitreffen von Studierenden und Ehemaligen der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) aus Almaty, Kasachstan, statt. Das DKU-Projektbüro an der Hochschule Schmalkalden richtete das Treffen aus, das von allen Teilnehmern und Akteuren positiv aufgenommen wurde.
„Manchmal sehe ich Menschen, die mir augenscheinlich ohne besonderen Grund zulächeln. Doch dann weiß ich: Das sind DKU-Absolventen“, begrüßte Prof. Olga Moskovchenko, Rektorin der DKU und kasachische Projektleiterin, ihre Stipendiaten und ehemaligen Studierenden. Und in der Tat fand man fortwährend an diesem besonderen Tag bei jedem Teilnehmer ein Lächeln im Gesicht.
Den Auftakt des Veranstaltungstages bildete ein Workshop für die besten Studierenden der DKU, die sich zurzeit in Deutschland mithilfe eines Stipendiums zur Erlangung eines Doppelabschlusses an fünf der Konsortialpartnerhochschulen befinden. Mithilfe verschiedenster Methoden wurden Probleme und Vorgehensweisen bei der Studienorganisation, Integration im deutschen Hochschulsystem und Sprachbarrieren diskutiert. Dabei herrschte bei den Stipendiaten der Konsens, dass sie sich zügig an den Partnerhochschulen aufgenommen und größtenteils gut betreut fühlten. Alle waren der Meinung, dass die DKU sie sowohl sprachlich, als auch fachlich gut auf ihr einjähriges Auslandsstudium vorbereitet hatte. Das eine oder andere Kommunikationsproblem vor Ort wurde seitens der kasachischen und deutschen Projektleitung, vertreten durch Prof. Olga Moskovchenko und Prof. Heinz-Peter Höller, ernst genommen und Verbesserungen sollen angestrebt werden.
Nach einem erfolgreichen ersten Teil des Treffens konnten alle gemeinsam Kraft beim Mittagessen tanken: Dabei gab es viel auf dem Campus in Schmalkalden zu entdecken, denn parallel zum Stipendiaten-und Alumnitreffen fand der Hochschulinformationstag statt. Gegen Nachmittag wurde der zweite Teil des Tages offiziell durch den Prorektor der Hochschule Schmalkalden, Prof. Uwe Hettler, eröffnet. Grußworte der Rektorin der DKU und des ehemaligen Prorektors der DKU, Prof. Bodo Lochmann, folgten. Dass insgesamt etwa 40 Alumni und Stipendiaten den Weg nach Schmalkalden gefunden hatten, zeigt, dass die DKU nach so vielen Jahren immer noch verbindet. Galina Nurtasinowa, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Kasachischen Gesellschaft, führte als Ehrengast die Veranstaltung mit einem Vortrag über das politische und kulturelle Wirken der Deutsch-Kasachischen Gesellschaft in Berlin fort. Anschließend zeigte Prof. Bodo Lochmann eine bunte Fotopräsentation und dokumentierte den fast 20-jährigen Wandel der DKU. Abschließend stellte der ehemalige Student des ersten Abschlussjahrgangs an der DKU, Theodore Philippe, seinen Werdegang in sehr kurzweiliger Weise dar. Theodore Philippe ist seit seinem erfolgreichen Abschluss als SAP-Consultant tätig.
Am späten Nachmittag folgte ein Stadtrundgang durch die verwinkelten Gassen entlang der Fachwerkhäuser Schmalkaldens, wo die Besucher etwas über die Stadtgeschichte erfuhren. Der Ausklang dieses besonderen Tages fand im Waldhotel Ehrental statt, wo sich sowohl die Gäste, als auch die Stipendiaten und Alumni gemeinsam in lockerer Runde austauschten und in Erinnerung schwelgten. Die familiäre Atmosphäre der DKU eint ein ganz besonderes Verhältnis von Student zum Dozenten: „Bei Bodo Lochmann sind wir nicht nur Studenten, er nimmt uns wie seine eigenen Kinder wahr“, erzählt Emil Aliyev, einer der diesjährigen Stipendiaten des Doppelabschlussprogramms. Er duzt den ehemaligen Prorektor so locker, wie er mit ihm an dem Abend plaudert, ist sich aber durchaus bewusst, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Es ist wohl mit das größte Kompliment an dem Abend, das zeigt, dass die DKU weit mehr als nur die einzig deutsche Universität in Zentralasien ist. Durch Engagement, Diplomatie und freundschaftlicher Zusammenarbeit auf deutscher und kasachischer Seite, schaffen es alle DKU-Akteure über den bildungspolitischen Auftrag hinweg eine Brücke der Vertrautheit zu schlagen. Und eben dieses Vertrauen schätzen die Studierenden besonders an ihrer Universität.